Als typische Eigenschaften individueller Kreativität gelten:
-
Flüssigkeit: die Fähigkeit, zu einem Problem oder zu einer Sache möglichst
viele Ideen oder Assoziationen zu produzieren
-
Flexibilität: die Fähigkeit, eine Sache von verschiedenen Seiten aus zu
betrachten
-
Originalität: die Fähigkeit, ungewöhnliche, überraschende Ideen zu haben
-
Elaboration: die Fähigkeit, sich in eine Sache, ein Problem vertiefen zu
können
-
Problemsensitivität:die Fähigkeit zum kritischen Bewußtsein.
Allgemeine kreativitätsfördernde Maßnahmen
Als die fünf wesentlichen Aspekte "fördernder Bedingungen kreativer Entfaltung"
sehen Beer und Erl (1972):
-
Offen sein oder die aufgeschobene Bewertung
-
Problematisieren oder die produktive Unzufriedenheit
-
Assoziieren oder die Vielzahl der Einfälle
-
Experimentieren oder das Sprengen des Systems
-
Bisoziieren oder die Vereinigung des Unvereinbaren
Diese Grundhaltungen können zweifellos gefördert
werden, wenn die entsprechende Bedingungen dazu geschaffen werden.
Als wesentliche Impulse und Initiatoren zum Experimentieren gelten nach
Osborn folgende Aufforderungen:
-
Anders verwenden: Wie kann man es anders verwenden? Welchem Gebrauch wird
es zugänglich, wenn es modifiziert ist?
-
Adaptieren: Was ist so ähnlich? Welche Parallelen lassen sich ziehen? Was
kann ich kopieren?
-
Modifizieren: Kann man Bedeutung, Farbe, Bewegung, Klang, Geruch, Form, Größe
verändern bzw. hinzufügen? Was läßt sich noch verändern?
-
Magnifizieren: Was kann man addieren? Mehr Zeit? Größere Häufigkeit? Stärker?
Höher? Länger? Dicker? Verdoppeln? Multiplizieren?
-
Minifizieren: Was kann man wegnehmen? Kleiner? Kondensierter? Tiefer? Kürzer?
Heller? Aufspalten?
-
Substituieren: Durch was kann man ersetzen?
Kann man anderes Material
verwenden? Kann man den Prozeß anders gestalten? Andere Kraftquelle? Anderen
Platz, andere Stellung?
-
Rearrangieren: Kann man Komponenten austauschen? Andere Reihenfolge? Kann man
Ursache und Folge transponieren?
-
Umkehrung: Läßt sich positiv und negativ transponieren? Wie ist es mit dem
Gegenteil? Kann man es rückwärts bewegen? Kann man die Rollen vertauschen?
-
Kombinieren: Kann man Einheiten kombinieren? Kann man Absichten
kombinieren?
Kann man Ideen kombinieren?
Weiters wichtig ist ein Klima, das Kreativität fördert und nicht hemmt. Kreativität
entwickelt
sich weder unter Druck
(autoritäre Erziehung) noch in einem strukturellen Vakuum (Laissezfaire
Erziehung). Das Kind braucht Freiheit, Anregung und Strukturierung.
Man sollte Kinder frühzeitig zum selbständigen Lernen anhalten und zur freien
Entscheidung ermutigen. Es ist weiters von Vorteil, Kinder Probleme und mögliche
Antworten selbst entdecken lassen
zu lassen. Bei der Vermittlung von Kenntnissen und Anregungen an Kinder ist es wichtig,
Strukturen zu setzen , auf
denen sie weiter aufbauen können und dabei vor allem auf sie einzugehen, d.h.
sich auf das vorhandene
Wissensbedürfnis des Kindes einzustellen. Dabei sollte man als Erwachsene/r die
Handlungen, Aktivitäten, Aussagen der Kinder weniger bewerten und kritisieren
als erklären und
zuhören. Durch eine zu frühe Bewertung wird die Entwicklung der eigenen
Kreativität gehemmt.
Zusammenfassend kann man sagen, daß ein demokratischer
Erziehungsstil, bei dem der/die Erwachsene nicht auf die "Autorität"
seines Wissens
verzichten muß, sich besonders günstig auf die Förderung kreativer Ideen
auswirkt.
Hemmnisse kreativen Verhaltens
Kreativität läßt sich aber bereits dadurch fördern, daß man
Hemmnisse vermeidet. Für PädagogInnen und PsychologInnen gelten als die
Haupthindernisse, die im Kind oder Jugendlichen die entsprechenden Hemmungen
erzeugen und sie an der Kreativität hindern:
-
Konformitätsdruck
-
Autoritätsfurcht
-
Erfolgsprämien
-
Informations und Innovationssperren
-
Geschlechtsrollen
Der Konformitätsdruck beschreibt dabei das Bemühen die Kinder zu
möglichst
stromlinienförmigen Reproduzenten des Gelernten/Beigebrachten zu
erziehen. Angepaßte Menschen gewährleisten ein ruhiges Klima.
Erfolgsprämien und das Erstreben guter Zensuren in der Schule können
kreatives
Denken
einengen. Die Kinder setzen sich der Motivation von außen aus, positive
Bewertungen für Ihre Leistungen zu erhalten, die im herkömmlichen
Unterricht
dadurch zu erreichen sind, daß der dargebotene Lehrstoff vollständig
und
möglichst ohne eigene Ergänzungen und Ideen reproduziert wird.
Als generelles Kreativitätshindernis werden in der pädagogischen
Literatur auch
immer wieder Informations und Innovationssperren angeführt. Die
Einschränkungen
und Verbote, die z.B. den Einsatz von Computern und anderer neuer Medien im
herkömmlichen
Unterricht verbieten. Bestehendes mathematisches Werk
und Spielzeug darf vom Schüler nicht in vollem Umfang genutzt und kreativ
eingesetzt werden.
Als besonders hinderlich erweisen sich auch die Geschlechterrollen, nach denen
Mädchen passiv und Buben aktiv zu sein und die Geschlechter jeweils
geschlechtsspezifische Aufgaben zu lösen haben. So gelten Buben meistens
musische Dinge und alles, was mit bildender Kunst zusammenhängt, als
läppisch,
Mädchen Mathematik und Naturwissenschaften als männlich und damit
uninteressant.
Der Einfluß von Werkzeugen auf kreatives Verhalten
Einen entscheidenden Einfluß auf kreatives Verhalten haben geeignete
Werkzeuge.
Werkzeug kann dabei sowohl im konkreten, materiellen Sinne, als auch im
mentalen, ideellen Sinn als neue Vorgehensweise oder Methode verstanden werden.
Die Entdeckung eines neuen Werkzeugs eröffnet dem/r KünstlerIn neue
Möglichkeiten, zu experimentieren und neue Kunstformen zu
schaffen, die mit den bisherigen, etablierten, nicht möglich waren. Neue
"Werkzeuge" im angesprochenen Sinne wären z.B. für die
Malerei neue
"Maltechniken" Neue Techniken erweitern die künstlerischen
Möglichkeiten
des Malens wesentlich und schaffen damit Raum für neue Ideen und
Ausdrucksformen.
Abgesehen von materiellen Werkzeugen können in obigem Sinne auch neue
Ideen
selbst
zum Werkzeug kreativen Schaffens werden.
Dabei wird in einem ersten Schritt ein "Werkzeug"erfunden, das nun
selbst wiederum in
weiteren Schritten neue kreative Produkte
ermöglicht. Eine ähnliche Wechselwirkung
zwischen kreativen Werkzeugen und kreativen Folgeprodukten ist auf vielen
Gebieten von Bedeutung und möglich, denn das Individuum kann
Kreativität
auf jedem Gebiet und an jedem Gegenstand entfalten.
Die Aufgabe, kreatives
Denken und Handeln zu fördern, sollte deshalb als eine Grundorientierung
für
den gesamten Unterricht in der Schule und die Freizeitgestaltung verstanden
werden. Innerhalb eines jeden einzelnen
Faches bestehen Möglichkeiten, kreatives Verhalten anzuregen.
Arno Stern: Der Malort
als Grundlage für
die Arbeit in den
Malkursen der KreARTivWerkstatt
Bei den Malkursen in der
KreARTivWerkstatt wird in weitestem Sinne nach den Methoden von Arno Stern
vorgegangen.
Ich möchte hier kurz auf die grundlegenden Gedanken von Arno Stern in seinem
Buch: Der Malort,
Daimon Verlag, 1998, eingehen. Weitere Informationen gibts auf der
offiziellen Website von Arno Stern
.
Bei der Analyse von Kinderbildern und bei der Beschreibung der
Entwicklungsgeschichte des
kindlichen Zeichnens und Malens als Reifungsprozeß wird im allgemeinen nicht
daran gedacht,
[...]
daß eine Spur entstehen kann, die zwar nicht der Vernunft und nicht der Absicht
entstammt
und doch nicht zufällig geschieht, sondern sich der malenden Hand unfehlbar
aufdrängt
(Der Malort, S.8)
Diese Spur kann nur unter bestimmten Voraussetzungen hervorgebracht werden.
Dazu ist es
notwendig, einen Raum zu schaffen, der Geborgenheit, Absonderung vom
Alltäglichen möglich
macht: Der Malort. Gewohnheiten, wie Zielsetzung, Beurteilung, Vergleich müssen
überwunden
werden können, "
damit die Person aufhört, über sich selbst, über ihre Spur, über deren mögliche
Aufnahme nachzudenken, sondern geschehen lässt, was aus innerer Notwendigkeit
entsteht".
(Der Malort S. 9)
Um solche kreativitätshemmenden Bewertungen der Bilder zu vermeiden, ist von
vornherein
festgelegt, daß die Bilder den Malort nicht verlassen. "
Das ist eine Grundbedingung, damit die
Äußerung von jeder fremden und sogar von der eigenen nachträglichen
Stellungnahme bewahrt ist
(Der Malort S. 20). Es ist sehr wichtig, keine Ausnahme dabei zu machen. Den
TeilnehmerInnen
wird von Anfang an klar gemacht, daß ihre Bilder nicht bewertet werden und
keinem Leistungsdruck
unterliegen. Dadurch entsteht ein Vertrauen, das auf keinen Fall gebrochen
werden darf.
Wichtig ist auch eine gewisse Regelmäßigkeit. Das Malen findet einmal
wöchentlich während 90
Minuten statt "
- und jeder, der
damit beginnt, erlebt eine Entwicklung, die vom Fremden zum Eigenen führt -
eine Entwicklung,
die Zeit benötigt."
(Der Malort S. 20) In diesen Kursen gibt es keine Altersbegrenzungen,
da eine Mischung von TeilnehmerInnen verschiedenen Alters es erleichtert, der
Forderung
nachzukommen, die Bilder nicht einem kreativitätshemmenden Vergleich
auszusetzen.
"
Das Kind (das kleine wie auch das erwachsene) entwickelt eine außergewöhnliche
Geschicklichkeit und nimmt es mit den besten Handwerkern auf. Und doch liegt
das Ziel des Malortes
auf einer anderen Ebene. Es geht hier um die Entwicklung der Persönlichkeit und
die Befriedigung
eines unberücksichtigten Bedürfnisses.
" (Der Malort S. 21)
Aus praktischen Gründen wird beim Malen eine Schürze getragen, gewisse
Farbpigmente lassen sich
leider wirklich nicht mehr aus den Kleidern herauswaschen. Der eigentliche
Grund dafür ist für Arno
Stern aber ein ganz anderer: "
Es bedeutet in erster Linie ein Andersaussehen - ein Anderssein -
als in der Außenwelt. Das andere Aussehen ist ebenso wichtig wie die
Abgesondertheit des Raumes
von der Außenwelt.
" (Der Malort S. 26)
So weit wie möglich soll das Kind oder auch der/die Erwachsene die wesentlichen
Dinge des
eigentlichen Malvorganges selbst gestalten. "
Das Kind bestimmt selbst die Größe des Papiers und
ob es in Hoch oder Querformat an die Wand gehängt wird.
" (Der Malort S. 44) Sie bestimmen
selbst, welche Farbe sie wann und wo verwenden wollen, ob ihnen der dicke oder
dünne Pinsel mehr
behagt oder sie überhaupt lieber mit den Fingern malen wollen.
Natürlich können die Kinder oder erwachsenen TeilnehmerInnen während des
Malvorganges miteinander sprechen und zwar über alle Dinge, die sie in ihrem
täglichen Leben
beschäftigen. "
Nur die Spur auf dem Blatt kommt nicht zur Sprache.
Das gehört zu den Spielregeln und wird einem jeden zur unbestrittenen
Gewohnheit."
(Der Malort
S. 44)
Das einzige Ziel dieser Malkurse ist es, die angelernten Hemmungen zu
überwinden, eine
neue eigenständige Ausdrucksform wieder zu finden und dadurch mehr
Selbstbewußtsein, mehr
Unabhängigkeit und Kreativität zu erlangen.
"
Es könnte für jeden so sein, wie für die Kinder am Malort. Hier gibt es keine
Aufgaben, keine
Vorbilder, keine Zielsetzung, nur Unterstützung des wahren Impulses. Hier
entsteht die Spur
unbelastet von fremden Einflüssen und unabhängig von fremden Erwartungen. Hier
blühen
echte Blumen anstatt dekorativer Kompositionen, und es wachsen Bäume durch den
ganzen
Raum mit endlosen Ästen und Zweigen, nicht die gemalten Schulaufsätze, die
Belehrende
vorschreiben.
" (Der Malort S. 91)
Kreativität zeigt sich in vielen Formen und auf vielen Plätzen. In Daniel
Goleman, Paul Kaufman,
und Michael
Ray's Buch "Kreativität entdecken" werden sehr viele Beispiele
kreativitätsfördernder und kreativitätshemmender Prozesse aus verschiedensten
Bereichen
dargestellt.
Was geschieht im Moment des KreativSeins? Der Prozeß verläuft in mehreren
Phasen.
-
Vorbereitung:
Hier geht es darum, sich in das Problem zu vertiefen und sich alle
Informationen zu
verschaffen, die mit diesem Problem zu tun haben könnten. Es gilt, der Fantasie
möglichst
freien Lauf zu
lassen um möglichst unterschiedliche Daten zusammentragen zu können, damit sich
ungewöhnliche und unerwartete Verknüpfungen ergeben können. Als Hindernisse erweisen sich dabei ein Verhaftetsein in Routinen, in der
Gewohnheit, Probleme
immer auf dieselbe Art zu lösen und die Selbstzensur, "
die innere Stimme der Kritik, die den
Geist der Kreativität auf die Grenzen dessen einengt, was akzeptabel erscheint.
"
(Goleman S. 18)
-
Inkubation:
In dieser passiven Phase übernimmt das Unbewußte die weitere Arbeit
. Die
kreative
Erkenntnisfähigkeit des Unbewußten ist weit höher als die des
bewußten
Verstandes. "
Im Unbewußten gibt es keine Selbstzensur, so daß sich die Ideen
dort in bunter
Mischung zu
unbekannten Mustern und überraschenden Zusammenstellungen
verbinden können.
"
(Goleman S. 19f.)
-
Zufallsgelenkte Tagträume: Tagträume und
Entspannungsphasen
kommen dem
kreativen Prozeß
sehr zugute.
-
Eingebung:
das sogenannte "Ahhah"Erlebnis folgt. Die Erkenntnis
muß dann
ins Handeln umgesetzt werden, damit man von einem kreativen Akt sprechen
kann.
Kreativität ist sehr wichtig im Leben und an kein Alter gebunden. Sie bringt
Vielfalt. "
Kreativ bist du, wenn du ganz unterschiedliche Wege ausprobierst. Dabei machst
du natürlich
'ne Menge Fehler. Aber wenn du trotz aller Fehler den Mut hast, dabeizubleiben,
kriegst du auch die
Antwort." (Goleman, S. 39)
Für Kinder ist jeder Tag ein kreatives Abenteuer. "
Durch die
Einflüsse der häuslichen
Umgebung und durch die Erwartungen an die Schule können Eltern die
Kreativität
ihrer Kinder
fördern oder unterdrücken.
" (Goleman S. 64)
Die Kreativität von Kindern wird schon sehr früh durch psychologischen Zwänge,
denen die
Kinder ausgesetzt werden, gehemmt. Dr. Amabile spricht von sieben
Kreativitätskillern
.
-
Beaufsichtigung:
Wenn Kinder bei ihrer Arbeit ständig beobachtet und kontrolliert
werden,
verstecken und unterdrücken sie allmählich alle Impulse zu Risikobereitschaft
und Kreativität.
-
Bewertung: "Kindern sollte es vor allem darum gehen, wie zufrieden sie selbst
mit ihren Leistungen sind, statt sich den Kopf darüber zu zerbrechen,
wie sie
von anderen bewertet
oder benotet werden oder was wohl Fremde denken." (Goleman S. 68)
-
Belohnungen:
Werden Belohnungen zu oft eingesetzt, nimmt man dem Kind die Freude an
der kreativen Tätigkeit selbst.
-
Wettbewerb:
Im Wettbewerb besteht die Gefahr, die Kinder in eine zugespitzte
Konkurrenzsituation zu treiben, in der es nur einen Sieger und viele Verlierer
geben kann.
-
Gängelung:
Kindern wird in der Schule und zu Hause oft ganz genau vorgeschrieben,
wie sie was zu tun haben. "So gewinnen Kinder das Empfinden, Selbständigkeit sei ein
Fehler und Explorationsverhalten Zeitverschwendung." (Goleman S. 69)
-
Einengung der Entscheidungsspielräume:
Kindern wird meist vorgeschrieben, welchen
Beschäftigungen sie nachgehen sollen. Sie haben kaum Möglichkeit ihren eigenen
Interesse und
Vorlieben zu folgen.
-
Druck:
Dieser Druck entsteht durch überhöhte Erwartungen, die an das Kind gestellt
werden.
Der allergrößte Kreativitätskiller ist aber der
Zeitmangel
.
"
Das Kind muß sich selber entscheiden können, wieviel Zeit es braucht,
um
bestimmte
Tätigkeiten und Materialien so auszukosten oder auszuprobieren, daß
sie sein
eigen werden. [...]
Viel selbstverständlicher als Erwachsene können Kinder jenen
extremen
Kreativitätszustand
erreichen, den wir
Flow
genannt haben und der ein Höchstmaß an Lust und kreativen
Kräften
freisetzt. Im Flow spielt Zeit keine Rolle mehr, es gibt nur noch den zeitlosen
Augenblick. "
(Goleman S. 70)
Es läßt sich leider schwer vermeiden, Kinder aus ihren Tätigkeiten
heraus zu
reißen, weil
die Zeit dazu fehlt. Aber für die Kinder ist es extrem frustrierend, wenn dies
geschieht. Kinder werden
den Zeitplänen der Erwachsenen unterworfen und finden selten Zeit, entspannt
ihrem eigenen
Rhythmus zu folgen.
"
Zur Kreativität gehört, daß wir Freude an unserer Beschäftigung haben. Wenn
Kinder eine
kreative Tätigkeit erlernen, kommt es nicht darauf an, daß sie es richtig
machen. Genauso wichtig
wenn nicht wichtiger ist es, daß ihnen dieFreude an der Tätigkeit erhalten
bleibt. Was zählt, ist
Vergnügen, nicht Vollkommenheit. " (Goleman S. 77f)
"Brainstorming" ist ein Prozeß, bei dem sich die TeilnehmerInnen bemühen sich
gegenseitig soweit zu inspirieren, daß neue kreative Ideen entstehen. Dies
geschieht in der Absicht
das Unterbewußtsein aller einzelnen TeilnehmerInnen anzusprechen und so in der
Gruppe ohne
Zweifel, Einschränkungen etc. neue Assoziationen zu ermöglichen. Dadurch
ermöglicht jeder
Vorschlag
einen weiteren und weiteren es entsteht eine Art Kettenreaktion.
Die Technik des "Brainstorming" ist einfach und kann jederzeit und überall
ausgeführt werden.
"Brainstorming" bedeutet "zusammen denken" und ist eine gute Methode die
"schöpferische"
Kraft der Gruppe zu steigern. "Brainstorming" ist also mentales Teamwork, das
kreativitätsfördernde Wirkung hat.
Die Absicht beim "Brainstorming" ist, eine möglichst große Anzahl verschiedener
Ideen und
Antworten zu schaffen.
Diese Technik ist eine kritische Denkübung und sollte die erste Stufe kreativer
Problemlösung sein.
Neben dem vordergründigen Ziel, eine möglichst große Anzahl verschiederner
Ideen zu sammeln,
gibt es noch andere Vorteile beim "Brainstorming":
-
Kinder und Erwachsene lernen, ihre Ideen frei und ohne Angst vor Kritik zu
äußern.
-
Kinder und Erwachsene lernen zu assoziieren. Aus jeder vorgebrachten Idee
entsteht eine neue....
Es gibt aber auch wichtige Regeln beim "Brainstorming", die unbedingt
eingehalten werden
müssen.
"Brainstorming" funktioniert besser, wenn die TeilnehmerInnen sowohl
die Regeln
als auch die
anderen
TeilnehmerInnen schon vorher kennen.
Gegenseitiges Vertrauen und Akzeptieren verbessert die gemeinsame Arbeit enorm.
-
ALLE Ideen sind erlaubt Urteil und Kritik sind ausgeschlossen
-
Die TeilnehmerInnen sollen das Gefühl haben, daß sie frei und
uneingeschränkt
äußern
können, was ihnen einfällt. Je ausgefallener die Idee ist, umso besser.
-
Die Ideen sollen in einer Art "Huckepack"Prinzip aneinander
gereiht werden.
-
Je mehr Ideen gefunden werden umso besser. Hier steht zunächst die
Quantität
vor der Qualität der Ideen.
Nach dem "Brainstorming" sind folgende "FollowUp"Arbeiten sehr wichtig:
-
ALLE Ideen sollten in ihrer Originalversion beibehalten werden.
-
Regeln sollten jetzt gemeinsam aufgestellt werden, um die Ergebnisse auswerten
zu können.
Während dieses Prozesses sollten die Ziele für das "Brainstorming"
berücksichtigt werden.
-
Nachdem die Ziele und Regeln für die Auswertung bekannt sind, kann die
kritische
Auseinandersetzung mit den Ideen und Vorschlägen beginnen. Es gilt,
festzustellen, wie viele der
genannten Vorschläge den gemeinsam aufgestellten Kriterien entsprechen.
-
Danach folgt die Diskussion darüber, welche Methoden oder Wege es geben könnte,
jede einzelne dieser Idee
präsentieren bzw. verwirklichen zu können.